Kaufkraftkennziffern sind Gliederungszahlen, mit deren Hilfe geographische Unterschiede der örtlichen Kaufkraft vergleichbar gemacht werden können. Ihre Berechnung erfolgt vorwiegend auf der Grundlage von Unterlagen aus amtlichen Statistiken, im Wesentlichen aus der Finanzstatistik.
Gut zu wissen
Was versteht man unter Kaufkraft?
Als Kaufkraft bezeichnet man das verfügbare Nettoeinkommen der Bevölkerung einschließlich Transferzahlungen durch den Staat. Je höher die Kaufkraft, desto besser ist dies tendenziell für die Wirtschaft. Wie die Kaufkraft regional auf Bundesländer und Städte verteilt wird, kann mit der Kaufkraftkennziffer berechnet werden. Regional wird die Kaufkraft nach dem Wohnort des Konsumenten zugeordnet. Somit kann die Kaufkraft vereinfacht als die Summe des verfügbaren Einkommens pro Region bezeichnet werden, die für den privaten Verbrauch ausgegeben werden kann.
Kaufkraftkennziffer
Bedeutung der Kaufkraftkennziffer
Bei der Ermittlung der Kaufkraftkennziffer wird die Kaufkraft eines Gebiets (hier: eine Stadt) in Relation zum Bundesdurchschnitt gestellt. Dabei ist die Kaufkraft als Summe aller Nettoeinkünfte der Bevölkerung an ihrem Wohnort definiert. Das Kaufkraftniveau liefert somit Aussagen zu den örtlichen Einkommensverhältnissen und dient als Grundlage für die Standortplanung.
Die Kaufkraftkennziffer gibt somit an, wie viel Einkommen den Bewohnern für den Einzelhandel zur Verfügung steht. Die Kennziffer stellt dar, wie stark die Wirtschaft in einer Stadt ist. Ein Wert von über 100 bedeutet, dass eine Stadt wirtschaftlich stärker ist als der Bundesdurchschnitt. Sollte der Wert unter 100 liegen, würde dies bedeutet, dass in der Stadt eine schwächere Wirtschaft vorliegt als im Bundesdurchschnitt.
(Alle Angaben in Prozent; 100% entspricht dem Bundesdurchschnitt)
Entwicklung der Kaufkraftkennziffer seit 2007
Die Entwicklung der Kaufkraftkennziffer zeigt, dass bei fast allen Städten der Trend der sinkenden Kaufkraftkennziffern wiederzuerkennen ist. Nur Haltern konnte das Niveau aus dem Jahr 2007 wieder erreichen bzw. sogar leicht überschreiten (113,2 %). Alle anderen Städte liegen unterhalb des Grenzwertes von 100 %. Die Kaufkraft der Stadt Recklinghausen erholt sich seit 2014 und ist auf dem Weg das Niveau von 2007 in den nächsten Jahren zu erreichen oder zu überbieten.